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Bodendecker-Ratgeber
Pflanz- und Pflegetipps vom Profi
Basisinfo für Gärtner
Botanischer Name: diverse bodendeckende Gehölze und Stauden
Licht: je nach Art unterschiedliche Ansprüche
Boden: Informationen für jeweilige Art einholen
Mit manchmal meterlangen Trieben, erobern sie Stück für Stück den sie umgebenden Lebensraum und verbandeln sich mit Nachbarn der gleichen Art.
Die meisten Bodendecker gehören zu den Stauden oder Ziergehölzen und haben ihren natürlichen Lebensraum an Gehölzrändern oder sogar direkt unter Bäumen und Sträuchern. Durch den dort herrschenden Lichtmangel ist ihr Wuchs eher gedrungen. Deshalb haben sie eine Strategie entwickelt, mit der ihnen die Erschließung ihres Lebensraumes dennoch zuverlässig gelingt. Mit der Zeit entsteht so eine geschlossene und dennoch wasserdurchlässige Unterpflanzung, die den Boden und seine Struktur schützt.
Sind Bodendecker immer die richtige Wahl?
Bei allen Vorteilen hat eine Bodendeckerpflanzung natürlich auch ein paar Nachteile. Doch wie unsere Gegenüberstellung zeigt, lohnt es sich trotzdem Bodendecker im Garten zu pflanzen.
Vorteile
- beschatten den Boden und schützen vor Austrocknung/ starken Temperaturschwankungen
- befestigen den Boden in Hanglagen oder an Böschungen
- halten Nährstoffe im Boden
- sorgen mit ihren Wurzeln für eine Lockerung des Bodens
- fördern das Bodenleben (Mikroorganismen in der Erde)
- sind Lebensraum für Tiere und Insekten
- halten zuverlässig das Unkraut fern
- vermindern den Pflegeaufwand, sobald Pflanzen richtig entwickelt sind
- wirken lebendig und natürlich
Nachteile
- Pflanzen sind nur begrenzt trittfest
- es dauert ca. 3 Jahre bis Flächen komplett geschlossen sind
- Standortansprüche der Pflanzen müssen genau beachtet werden, sonst bleiben Lücken
- Bodenvorbereitung (Unkraut entfernen, ggf. Bodenverbesserung) vor der Pflanzung nötig
- immergrüne Bodendecker können bei Kahlfrösten Schaden nehmen (zweitweiser Winterschutz nötig)
Bodendecker gegen Unkraut - und mehr
Mit Bodendeckern lassen sich besonders Gartenbereiche beleben, bei denen aufgrund von Lichtmangel oder Wurzelkonkurrenz Schwierigkeiten mit anderen Pflanzen zu erwarten sind. Das ist häufig bei Plätzen unter großen Gehölzen oder in eher dunklen Gartenpartien der Fall. Hier sollten Sie bodendeckenden Pflanzen immer den Vorzug gegenüber Rasen geben, da sich die Gräser an lichtarmen Standorten nicht richtig entwickeln können.
Dort, wo einfach nur einige Gehölze als Sichtschutz angepflanzt wurden, lassen sich zudem spannende Effekte durch die Kombination von verschiedenen Pflanzen dieser Art erzielen. So lockern Sie eher triste Gehölzpflanzungen auf.
Auch für eher schwierige Gartenbereiche, wie Beete in Hanglage sind die anspruchslosen Bodendecker gut geeignet. Hier schützen sie die Erde mit ihrem Wurzelwerk vor dem Abrutschen. Außerdem beschatten sie den Boden und verhindern so die Austrocknung, halten Nährstoffe im Erdreich und bieten darüber hinaus Insekten und Kleinstlebewesen einen Lebensraum.
Bodendecker haben somit einen unschätzbaren Wert, der weit über eine ansprechende Optik hinausgeht. Ökologisch betrachtet sind sie daher ein wichtiges Element eines intakten und funktionsfähigen Gartens.
Profitipp...
"Blumenzwiebeln und Bodendecker ergänzen sich perfekt!"
Durch die Kombination von frühblühenden Blumenzwiebeln und bodendeckenden Stauden sorgen Sie für den ersten Frühjahrsaspekt im Garten. Damit die Wurzeln der Pflanzen keinen Schaden nehmen, bringen Sie die Zwiebeln am besten zusammen mit den Bodendeckern in die Erde.
Sogar Bereiche, die hin und wieder betreten werden müssen, können mit trittfesten Bodendeckern bepflanzt werden. Hier müssen Sie beim Kauf aber unbedingt darauf achten, dass die ausgewählte Art auch wirklich für diesen Zweck geeignet ist.
Natürlich lassen sich die richtigen bodendeckenden Pflanzen auch sehr gut zusammen mit größeren Gehölzen, Rosen, Bambus oder anderen Stauden verwenden, denn gut geplante Pflanzungen bestehen immer zum Teil auch aus Pflanzen, die Lücken zuverlässig schließen! Dadurch wird der Pflegeaufwand erheblich reduziert und eine optische Verbindung zwischen dem „Oben“ und „Unten“ in der Pflanzung geschaffen.
Merke...!
"Der beste Zeitpunkt zum Bodendecker pflanzen"
Die beste Zeit zum Pflanzen ist der Spätsommer oder Herbst, da nur noch wenig Unkraut wächst und die jungen Pflanzen noch ausreichend Zeit zum Einwurzeln haben. So haben sie im Frühjahr einen entscheidenden Vorsprung gegenüber dem aufkeimendem Unkraut und können sich besser behaupten.
Bodendecker wie und wann pflanzen?
Damit Ihre Bodendecker nach einiger Zeit wirklich den gesamten Boden bedecken ist es wichtig, dass Sie das neue Beet vor der Pflanzung von Unkraut befreien. Wildkräuter und Fremdbewuchs jeglicher Art stören die Entwicklung der jungen Pflanzen empfindlich und sollten daher sowohl von der Oberfläche als auch aus dem Erdreich entfernt werden.
Ganz besonderen Augenmerk sollten Sie bei der Beseitigung auf Wurzelunkräuter wie Giersch oder Ackerschachtelhalm legen, denn jeder verbliebene Wurzelrest im Boden lässt die Störenfriede wieder austreiben.
Profitipp...
"Giersch und Ackerschachtelhalm restlos entfernen!"
Um möglichst viele Wurzeln zu entfernen ohne sie in viele kleine Stücke zu zerteilen, hat sich das Lockern des Bodens mit einer Grabegabel bewährt.
Der eigentliche Pflanzvorgang, sowie Standort- und Bodenansprüche hängen natürlich immer sehr stark von der ausgewählten Bodendecker-Art ab. Hier können keine allgemeinen Aussagen getroffen werden! Aus dem Grund ist es wichtig, dass Sie sich vor dem Kauf mit den Eigenheiten und vor allem den Standortbedingungen der einzelnen Pflanze auseinandersetzen und diese bei der Planung berücksichtigen.
Faustwerte Bodendecker/m²
Als Faustwert können Sie mit 10 – 15 Pflanzen auf einen Quadratmeter rechnen — natürlich können diese Werte, je nach Pflanze, nach oben oder unten variieren. Bei stark wachsenden und extrem ausläuferbildenden Arten wie z.B. dem Efeu reichen ca. 4 Pflanzen pro qm.
Auch die Antwort auf die Frage wie viele Bodendecker pro Quadratmeter gepflanzt werden sollten, hängt von der jeweiligen Pflanze ab. In der Regel werden die Stückzahlen pro qm jedoch auf dem Pflanzetikett oder in der Pflanzenbeschreibung angegeben.
Bedenken Sie jedoch: Eine gute bodendeckende Pflanzung benötigt auch bei richtigem Pflanzabstand zwei bis drei Jahre, um sich letztendlich geschlossen zu präsentieren! Daher ist es wichtig, den Pflanzen einen guten Start zu geben.
Pflegetipps für Bodendecker
Bodendecker schneiden und pflegen - so geht's
Bis sich die Flächen zwischen den einzelnen Bodendeckern vollständig geschlossen haben, sollten Sie dem kontinuierlichen Entfernen von Wildkräutern besondere Aufmerksamkeit schenken. Zu spätes Eingreifen könnte dazu führen, dass einzelne Pflanzen oder sogar der ganze Bestand verdrängt werden.
Ein Hacken zwischen den einzelnen Bodendeckern sollten Sie aber unbedingt vermeiden! Mit der Hacke ist es ziemlich wahrscheinlich, dass Sie bereits gebildetes Wurzelwerk wieder zerstören und den zügigen Flächenschluss verhindern. Ziehen Sie Wildkräuter deshalb ausschließlich von Hand!
Nachdem die Pflanzen vollständig zusammengewachsen sind, bedürfen sie nur noch wenig Pflege. Allerdings sollte die auf die Pflanzenart zugeschnitten sein. So benötigen Arten wie das „große Immergrün“ oder die „Goldnessel“ zum Beispiel von Zeit zu Zeit einen Rückschnitt. Dieser tut aber auch der immergrünen Elfenblume nach einem strengen Winter gut und sorgt zusätzlich dafür, dass die Blüte unter dem Laub wieder gut zu erkennen ist.
Andere Bodendecker sind von Natur aus ausbreitungsstark und werden durch einen Rückschnitt der bewurzelten Ausläufer daran gehindert in andere Pflanzen oder Beete zu wachsen. Informieren Sie sich daher im Vorfeld über die individuellen Pflegemaßnahmen Ihrer neuen Gartenbewohner.
Schon gewusst...?
"Gut eingewachsene Bodendeckerflächen versorgen sich selbst."
Eine zusätzliche Düngung oder die Versorgung mit Wasser ist in der Regel nicht nötig! Nur bei ausgesprochener Trockenheit sollten Sie ca. 1x in der Woche den Rasensprenger für etwa eine Stunde laufen lassen.
Darum ist Rindenmulch nicht immer eine gute Idee
Grundsätzlich ist das Mulchen von Pflanzflächen eine gute Idee, denn eine Mulchschicht hat viele Vorteile. Allerdings eignet sich nicht jedes Mulchmaterial auch für jede Pflanze oder Neupflanzungen.
Warum das so ist und welche Pflanzen welches Mulchmaterial vertragen lesen Sie in diesem Ratgeber.
Bringt das Mulchen der Pflanzfläche etwas?
Das Mulchen der Flächen mit Rindenmulch oder Pinienrinde kann die Arbeit erheblich vereinfachen. Immer vorausgesetzt, die Pflanzen vertragen die Abdeckung mit Rinde.Unbedingt beachten:
- Vor dem Mulchen reichlich Hornspäne in den Boden einarbeiten. Auf diese Weise beugen Sie einer Unterversorgung mit Stickstoff (verursacht durch die Zersetzung des Mulches) vor.
- Mulchschicht nicht so dick auftragen, dass den Pflanzen die Möglichkeit zur artgerechten Entwicklung und Ausbreitung genommen wird.
Sind Bodendecker winterhart?
Die allermeisten Bodendecker gelten als winterhart. Dennoch sind auch sie in Zeiten mit Kahlfrösten bedroht und sollten deshalb zu Beginn der kalten Zeit mit einer schützenden Laubdecke abgedeckt werden. Die Laubschicht sollte jedoch nicht mehr als 3 – 4 cm stark sein, damit die Pflanzen unter ihr nicht leiden.
Vorsicht ist bei immergrünen Arten geboten, denn durch ihre Blätter sind sie auch im Winter auf Tageslicht angewiesen. Hier bietet es sich an, diese Pflanzen nur zeitweise abzudecken und den Schutz wieder zu entfernen, sobald es die Witterungsbedingungen zulassen.
Bodendecker bei Gärtner Pötschke
Keine Lust mehr auf Unkraut zupfen? Dann lassen Sie sich von unserer großen Auswahl an Bodendeckern inspirieren. Ob blühend, immergrün oder mit schöner Herbstfärbung - die schönsten Bodendecker gibt es hier!