Dieses Gewächshaus ist sehr instabil, was jeden Statiker in Panik versetzen dürfte und die wackelige Erstkonstruktion brach dann bei den ersten Frühjahrswinden auch schnell auseinander. Da die allgemein üblichen Klemmringe oder gar Konter- oder Endmuttern durchgängig fehlen, lockern sich die Verschraubungen bereits bei Dauereinwirkung leichterer Winde. Die 4-mm-Doppelstegplatten sind viel zu dünn für eine effektive Wärmedämmung, darüber hinaus instabil und ungenügend abgedichtet; an Kopf- und Fußenden zieht die Außenluft durch, da Plattenabstände von 0,5 - 1,0 cm fast durchgängig auftreten, was selbst bei leichtem Wind durch laut lärmendes Klappern der Polycarbonatplatten unüberhörbar ist. Langzeitige eigene Temperaturmessungen über mehrere Monate und mit diversen Thermometern und Datenloggern ergaben, dass von einer Temperaturhaltung nach Sonnenuntergang überhaupt keine Rede sein kann. Höhere Tagestemperaturen gegenüber dem umgebenden Freiland ergeben sich daher lediglich durch den hinlänglich bekannten "Treibhauseffekt" bei Tages-Sonneneinstrahlung.
Die Materialverarbeitung von Palram ist mangelhaft, was besonders auch die zukaufbaren Zubehörteile, wie Regale Lamellenfenster, hydraulische Fensterlüfter, Petroleumheizung etc. betrifft. Das Zubehör ist ungenau verarbeitet und nicht ordnungsgemäß entgratet. Das Lamellefenster schließt nicht vollständig. Die Petroleumheizung weist nur eine englischsprachige Kurzerläuterung auf , die besagt, dass nur "paraffin" als Brennmaterial verwendet werden solle.
Die Codenummern-Beschriftung der Einzelbauteile ist oft blass bis unlesbar und fehlte bei etwa 1/3 der Teile vollständig. Einige Plast-Verbindungstücke waren bereits bei der Anieferung verbogen und auch viel zu weich, um irgendeine Haltefunktion effektiv erfüllen zu können.
Das sogenannte "Stahlfundament" entpuppte sich als instabil-wackeliges Blechfaltungsprodukt, welches sich schon ohne Belastung eigenständig verdrehte und erst durch eine große Anzahl zusätzlich auf das Fundament gesetzter Stahlwinkel in die beabsichtigte Form gebracht werden konnte.
Fazit: Die von den Vertreibern angepriesenen Positiv-Eigenschaften sind in sehr vielen Fällen nicht durch die Realität bestätigbar.
Wenn man noch 200-300 Euro für stählerne Stabilisierungsschienen, Verstärkungswinkel und zusätzliche Aluminiumschienen für den Innenausbau nebst dazugehörigem Verschraubungsmaterial ausgibt und sämtliche Polycarbonatplattenenden mit Hartschaumstoffstreifen abdichtet, kann man mit reichlich baulichem Aufwand und guten pflanzenphysiologischen Vorkenntnissen ein einigermaßen nutzbares Sommergewächshaus erhalten. Für den Gebrauch des "Gewächshauses" in der kühl-herbstlichen Übergangszeit bzw. im beginnenden Frühjahr sollte man rechtzeitig größere Bestände an Luftpolsterfolie zur Außenisolierung beschaffen, um der starken nächtlichen Auskühlung isolierend entgegenwirken zu können. Eine durchgängige Nutzungbarkeit als Überwinterungsquartier frostempfindlicher Pflanzen ist wegen der sehr schlechten Wärmedämmungseigenschaften kaum vorstellbar.