Keine halben Sachen:
Halbsträucher in
ganzer Pracht!
Ob Bartblume, Blauraute und Fuchsie oder mediterrane Kräuter und Duftpflanzen wie Rosmarin und Lavendel – sie alle gehören zu den Halbsträuchern. Bei aller Vielfalt haben sie eines gemeinsam: Sie setzen sich stets aus einer verholzten Basis und einem krautigen Neuaustrieb zusammen und nehmen damit eine Position zwischen Gehölz und Staude ein.

Halbsträucher sind mehrjährig, aber...
nur bedingt winterhart. Einige Arten dieser Gruppe überstehen die kalte Jahreszeit jedoch gut. Ihr frischer Austrieb friert bei Minusgraden zwar zurück, über Erneuerungsknospen am alten Holz bilden die Pflanzen aber pünktlich zum Frühjahr neue Triebe aus, an denen sie noch im selben Jahr blühen. Anders als bei Stauden bleibt bei Halbsträuchern also ein verholzender Teil stehen, aus dem im Frühling das frische Grün austreibt.
Großartig gestalten
So unterschiedlich die Pflanzen dieser Gruppe sind, so vielfältig lassen sie sich verwenden. Gerade ihr kompakter Wuchs macht Halbsträucher besonders attraktiv und für kleinere Gärten und Balkone zur perfekten Wahl. Mit Thymian, Echtem Salbei und Rosmarin richten Sie z.B. auch bei wenig Platz im Nu eine kleine Duftecke ein. Oder wie wäre es mit Lavendel als insektenfreundliche Beeteinfassung? Auch Trockenmauern und Steingärten lassen sich prima mit Halbsträuchern bepflanzen, z.B. mit Immergrüner Schleifenblume oder Sommerflieder. Wer keinen eigenen Garten hat, kann Halbsträucher auch wunderbar in Pflanzgefäßen auf dem Balkon halten. Robuste Sorten wie Schneeheide schmücken Kübel und Kästen auch im Winter gekonnt.

Immer in Topform
Die meisten Sorten dieser Gruppe fordern gelegentlich auch einen Rückschnitt. Dazu schneiden Sie im Frühjahr, sobald keine Frostgefahr mehr besteht, ausschließlich die jungen, noch nicht verholzten Triebe zurück. Das regt den Austrieb an und verjüngt die Pflanze. Mit einem erneuten Rückschnitt nach der Blüte fördern Sie zusätzlich einen dichten und kompakten Wuchs. Auch hier gilt: Bitte niemals ins alte Holz schneiden, da dies den Wuchs der Pflanze schädigen kann. Mit der richtigen Pflege und dem passenden Standort können Halbsträucher über viele Jahre hinweg blühen und Freude bereiten, sei es im Garten oder auf dem Balkon. Wenn Sie also nicht schon längst einige Exemplare dieser außergewöhnlichen Pflanzengruppe besitzen, dann stellen Sie Ihren Stauden, Gehölzen und Co. doch im kommenden Jahr ein paar der faszinierenden Allrounder zur Seite.
Die richtige Pflege
Halbsträucher sind relativ anspruchslos, solange ein paar Grundvoraussetzungen stimmen. Dazu zählen ein sonniger bis halbschattiger Standort sowie ein gut durchlässiger Boden – nicht nur bei Kübelpflanzung. Staunässe schädigt die Wurzeln der Pflanzen schnell, mit Trockenheit kommen sie hingegen bestens zu - recht. Selbst in warmen Sommern brauchen sie nur wenig Wasser. Auch mit Düngemitteln gehen Sie am besten sparsam um, denn zu viele Nährstoffe regen den Austrieb an und der Halbstrauch verliert seinen schönen, kompakten Wuchs.
Im Winter benötigen insbesondere die Exoten unter den Halbsträuchern etwas Unterstützung. Decken Sie die frischen Triebe z.B. mit etwas Laub oder Wintervlies ab. Oder lassen Sie die Pflanzen in einem Winterquartier bei 5–10 °C überwintern. So überdauern auch frostempfindliche Halbsträucher die kalte Jahreszeit, wie etwa die Fuchsie, die entgegen ihrer eigentlichen Lebensdauer bei uns allzu oft nur einjährig kultiviert wird.