Tulpen zählen mit Sicherheit zu den beliebtesten Frühlingsboten in unseren Gärten und bezaubern uns nach einem langen Winter durch ihre Vielseitigkeit in Form und Farbe. weiterlesen...
Was die Rosen für den sommerlichen Garten sind, das sind die Tulpen für das Erwachen der Vegetation im Frühjahr. Oder können Sie sich einen Garten ohne die bunten, vielseitigen Frühlingsboten vorstellen? Ob ganz allein, mit vielen anderen Tulpen-Arten und -Sorten oder in Kombination mit weiteren Zwiebelpflanzen bringen sie uns das Gartenglück nach den kalten und grauen Tagen des Winters zurück.
Für eine bessere Übersichtlichkeit hat man die Tulpen ganz allgemein in zwei Kategorien eingeteilt - zum einen die "Botanischen Tulpen" (häufig auch Wild-Tulpen genannt) und zum anderen die "Garten-Tulpen". Doch natürlich geht es auch genauer, denn die ca. 4500 verschiedenen Tulpensorten werden noch einmal in 15 Klassen unterteilt. Für eine bessere Übersicht haben wir die Tulpenklassen einmal zusammengefasst:
Gruppe | Klassenbezeichnung | Klasse |
---|---|---|
Frühe Tulpen | Einfache frühe Tulpen Gefüllte frühe Tulpen |
1 2 |
Mittlere Tulpen | Triumph-Tulpen Darwin-Tulpen |
3 4 |
Späte Tulpen | Einfache späte Tulpen Lilienblütige Tulpen Gefranste Tulpen Viridiflora-Tulpen Rembrandt-Tulpen Papageien Tulpen Gefüllte späte Tulpen |
5 6 7 8 9 10 11 |
Wild-Tulpen | Kaufmanniana-Tulpen Fosteriana-Tulpen Gregii-Tulpen andere Wild-Tulpen |
12 13 14 15 |
Ihren Ursprung haben die Tulpen in Mittel- und Zentralasien und so gelten sie bereits seit dem 9. Jahrhundert in Persien - dem heutigen Iran - als Zeichen der Liebe. Doch im 15. Jahrhundert entdeckten die Türken das interessante Zwiebelgewächs für sich und pflanzten die kostbaren Zwiebeln in die Gärten des Sultans. Auch heute noch ist die Tulpe in der Türkei das Symbol für Leben und Fruchtbarkeit und wird als Nationalblume verehrt.
Durch eine Schenkung des osmanischen Sultans Süleyman der Erste an den Wiener Botschafter gelangten einige Tulpenzwiebeln Ende des 16. Jahrhunderts nach Österreich. Hier wurden die kostbaren Tulpen noch einmal weitergegeben und letztendlich 1593 durch den Leiter des Hortus Botanicus im botanischen Garten des niederländischen Ortes Leiden gepflanzt. Durch die Seltenheit der Tulpen wuchs das Interesse für diese unbekannte und doch schöne Pflanze und so kam es, dass ein Teil der Sammlung gestohlen wurde und einige Zeit später die sogenannte Tulpenmania - der Tulpenwahn - ihren Lauf nahm. Reiche Niederländer liebten die Tulpen und die Nachfrage - wie auch der Preis - stiegen ins Unermessliche. So waren die Käufer schnell bereit immense Summen auszugeben und zahlten zum Teil den Preis eines Amsterdamer Stadthauses für nur eine einzige Zwiebel! Doch lange konnte das nicht gut gehen - um 1650 herum brachen die Preise letztendlich ein und die Tulpenmania fand ihr Ende.
In ihrer Vielseitigkeit unübertroffen, bilden die Tulpen botanisch gesehen jedoch keine eigene Pflanzenfamilie. Stattdessen gehören sie einer Familie an, die man so vermutlich nicht erwarten würde - nämlich in die der Liliengewächse. Ihre Blütenfarben, -muster und Farbverläufe kennen kaum Grenzen und so gibt es Tulpen in jeder erdenklichen Farbkombination. Einzig die Farbe Blau ist nicht vertreten. Genauso sieht es auch mit den Blütenformen und der Pflanzengröße aus. Die meisten Wildarten bleiben in ihrem Wuchs eher gedrungen und werden kaum höher als 15 cm. Anders sieht es da bei den Garten-Tulpen aus, die je nach Art und Sorte ihre Blütenstängel bis zu 80 cm in die Höhe recken.